1. Etappe: Oviedo - Grado (27 km, 5:40 Std)
Die Nacht habe ich gut verbracht, auch wenn ich hin und wieder einmal wach geworden bin. Um 6:30 Uhr stehe ich auf und mache mich fertig für den ersten Pilgertag. Da es zurzeit noch recht frisch und auch der Himmel bewölkt ist, bevorzuge ich ein langes Hemd. An der Rezeption hole ich mir meinen ersten Stempel und begebe mich auf den Weg zur nahe gelegenen Kathedrale. Dort treffe ich auch schon den ersten Pilger, einen Spanier. Er bittet mich, ein Foto von seinem Camino-Start vor der Kathedrale zu machen. Um 7:15 Uhr marschiere ich dort los, und folge den bronzenen Muscheln auf dem Boden, die mir den Weg aus Oviedo weisen. Noch in der Stadt treffe ich auf zwei weitere Pilger aus Spanien. Ich bin gespannt, wie stark der Weg belaufen ist. Schließlich verlasse ich den ausgewiesenen Weg, und gehe auf die Alternativroute zu den beiden romanischen Kirchen Santa Maria del Naranco und San Miguel de Lillo aus dem 9. Jahrhundert. Auch dieser Weg scheint markiert zu sein - jetzt allerdings mit gelben Pfeilen; dachte ich zumindest für einen Augenblick - es war letztlich nur ein einziger. Ich nutze dann ersatzweise meine GPS-Daten auf den Handy. Auf den Glockenschlag um 8:00 Uhr verlasse ich Oviedo.
Hinter den beiden Kirchen, die noch leider verschlossen sind, wandere ich auf einer kleinen, kaum befahrenen Straße durch inzwischen sehr ländliches Gebiet. Es gibt hier nur noch vereinzelt Häuser, viele Weideflächen und hin und wieder auch ein paar Rinder, die mich um diese Uhrzeit noch ein wenig verwundert ansehen. Aufgrund der starken Regenfälle von gestern sind die Wege zum Teil überflutet und auf der Straße kommt mir von den Hängen immer wieder ein Wasserschwall entgegen. An der Capilla de el Carmen treffe ich wieder auf den markierten Camino Primitivo. Dort bekomme ich auch meinen ersten richtigen Pilgerstempel, der sich in einem Kästchen neben dem versperrten Zugang befindet. Um 10:30 Uhr mache ich nach rund 14 Kilometern eine Einkehr in der Bar El Tendejon de Fernando in Escamplero und gönne mir einen Café con leche, ein Ei-Schinkenbrötchen und ein Glas Mineralwasser. Außerdem kaufe ich noch zwei Flaschen Wasser, da ich dummerweise nichts dabei habe. Da habe ich für die nächsten Tage noch erheblichen Nachbesserungsbedarf, denn ich habe viel zu wenig Getränke dabei gehabt und habe dementsprechend auch zu wenig getrunken.
Anschließend geht es noch ein kurzes Stück über eine kleine Straße und danach durch kühlen Wald und an Wiesen vorbei. Es herrschen frühlingshafte Temperaturen und es weht eine angehme leichte Brise. Sobald man allerdings den Wald verlässt, ist die Sonne da und die Temperatur steigt gefühlt um 10 Grad an. Inzwischen sind auch viele der Wolken von heute morgen verschwunden und der Himmel ist überwiegend blau.
Es ist hier sehr einsam. Die Geräuschkulisse ist Natur pur. Man hört Wasserrauschen, Vogelgezwitscher, das Brüllen von Rindern und hin und wieder auch einmal eine Grille zirpen. Und wenn man die Nase gut im Wind hat, riecht es wunderschön nach Eukalyptus. Es geht ständig auf und ab, mal auf ruhigen Landstraßen, mal durch kleine Dörfer, aber dann auch wieder über kleine Pfade durch Gottes wunderbare Schöpfung. Auf einem solchen Pfad tummeln sich vor mir lauter kleine Eidechsen, die sich genüsslich in der Sonne baden.
Es folgt nun ein Wegabschnitt, der in großen Teilen überflutet ist. Ich bin froh, dass ich meine Stöcke dabei habe, mit denen ich mich gut abstützen muss, denn ich kann nur breitbeinig den wasserführenden Weg passieren. Unmittelbar danach gibt es auch wieder Zivilisationslärm in Form einer parallel verlaufenden Autobahn. Hier geht es nun ein Stück entlang des Rio Nalón, der über ein Wehr in die Tiefe stürzt und ebenso lärmt. In Peñaflor werden die Pilger auf eine Umleitung entlang einer Straße geführt und erreichen bald darauf Grado. Dabei überhole ich noch drei Pilger. Ich laufe noch um ein paar Ecken und bin um 13:15 Uhr an der Pilgerherberge, die über sechzehn Betten verfügt und erst um 14:00 Uhr öffnet. Verwundert bin ich allerdings, dass nur ein Japaner schon da ist, obwohl mindestens fünf Pilger vor mir unterwegs waren. Alle Sorgen während der ersten Etappe, ob ich noch Bett bekomme, waren wieder einmal unnötig.
Wermutstropfen des heutigen Tages: irgendwie muss mein zweites Handy, mit dem ich mich auf dem Weg orientiere, verschwunden sein. Ich hatte es beim Warten vor der Herberge noch genutzt und die heutigen Daten abgespeichert, danach verliert sich die Spur. Ich vermute, dass ich es auf den Rucksack gelegt habe. Dann ist es wohl beim Aufstehen unbemerkt heruntergefallen. Shit happens. Wir werden von den Hospitaleros Victoria und John aus den USA aufgenommen und erhalten gleich zwei Stempel. Um 17:00 Uhr gibt es eine Happy Hour, bei der Sangria und Snacks angeboten werden. Dabei unterhalte ich mich mit Rudi aus Hüttenberg und Brian aus Irland. Ansonsten sind Pilger aus England, Belgien, Spanien und Japan zu Gast. Ein Japaner gibt mir den Tipp für eine App, mit der man sein Handy auffinden kann. Die App funktioniert, aber mein abtrünniges Mobiltelefon ist anscheinend ausgeschaltet und somit nicht erreichbar. Um 21:00 Uhr gibt es noch ein Abendgebet, danach ist Bettruhe angesagt.
Hinter den beiden Kirchen, die noch leider verschlossen sind, wandere ich auf einer kleinen, kaum befahrenen Straße durch inzwischen sehr ländliches Gebiet. Es gibt hier nur noch vereinzelt Häuser, viele Weideflächen und hin und wieder auch ein paar Rinder, die mich um diese Uhrzeit noch ein wenig verwundert ansehen. Aufgrund der starken Regenfälle von gestern sind die Wege zum Teil überflutet und auf der Straße kommt mir von den Hängen immer wieder ein Wasserschwall entgegen. An der Capilla de el Carmen treffe ich wieder auf den markierten Camino Primitivo. Dort bekomme ich auch meinen ersten richtigen Pilgerstempel, der sich in einem Kästchen neben dem versperrten Zugang befindet. Um 10:30 Uhr mache ich nach rund 14 Kilometern eine Einkehr in der Bar El Tendejon de Fernando in Escamplero und gönne mir einen Café con leche, ein Ei-Schinkenbrötchen und ein Glas Mineralwasser. Außerdem kaufe ich noch zwei Flaschen Wasser, da ich dummerweise nichts dabei habe. Da habe ich für die nächsten Tage noch erheblichen Nachbesserungsbedarf, denn ich habe viel zu wenig Getränke dabei gehabt und habe dementsprechend auch zu wenig getrunken.
Anschließend geht es noch ein kurzes Stück über eine kleine Straße und danach durch kühlen Wald und an Wiesen vorbei. Es herrschen frühlingshafte Temperaturen und es weht eine angehme leichte Brise. Sobald man allerdings den Wald verlässt, ist die Sonne da und die Temperatur steigt gefühlt um 10 Grad an. Inzwischen sind auch viele der Wolken von heute morgen verschwunden und der Himmel ist überwiegend blau.
Es ist hier sehr einsam. Die Geräuschkulisse ist Natur pur. Man hört Wasserrauschen, Vogelgezwitscher, das Brüllen von Rindern und hin und wieder auch einmal eine Grille zirpen. Und wenn man die Nase gut im Wind hat, riecht es wunderschön nach Eukalyptus. Es geht ständig auf und ab, mal auf ruhigen Landstraßen, mal durch kleine Dörfer, aber dann auch wieder über kleine Pfade durch Gottes wunderbare Schöpfung. Auf einem solchen Pfad tummeln sich vor mir lauter kleine Eidechsen, die sich genüsslich in der Sonne baden.
Es folgt nun ein Wegabschnitt, der in großen Teilen überflutet ist. Ich bin froh, dass ich meine Stöcke dabei habe, mit denen ich mich gut abstützen muss, denn ich kann nur breitbeinig den wasserführenden Weg passieren. Unmittelbar danach gibt es auch wieder Zivilisationslärm in Form einer parallel verlaufenden Autobahn. Hier geht es nun ein Stück entlang des Rio Nalón, der über ein Wehr in die Tiefe stürzt und ebenso lärmt. In Peñaflor werden die Pilger auf eine Umleitung entlang einer Straße geführt und erreichen bald darauf Grado. Dabei überhole ich noch drei Pilger. Ich laufe noch um ein paar Ecken und bin um 13:15 Uhr an der Pilgerherberge, die über sechzehn Betten verfügt und erst um 14:00 Uhr öffnet. Verwundert bin ich allerdings, dass nur ein Japaner schon da ist, obwohl mindestens fünf Pilger vor mir unterwegs waren. Alle Sorgen während der ersten Etappe, ob ich noch Bett bekomme, waren wieder einmal unnötig.
Wermutstropfen des heutigen Tages: irgendwie muss mein zweites Handy, mit dem ich mich auf dem Weg orientiere, verschwunden sein. Ich hatte es beim Warten vor der Herberge noch genutzt und die heutigen Daten abgespeichert, danach verliert sich die Spur. Ich vermute, dass ich es auf den Rucksack gelegt habe. Dann ist es wohl beim Aufstehen unbemerkt heruntergefallen. Shit happens. Wir werden von den Hospitaleros Victoria und John aus den USA aufgenommen und erhalten gleich zwei Stempel. Um 17:00 Uhr gibt es eine Happy Hour, bei der Sangria und Snacks angeboten werden. Dabei unterhalte ich mich mit Rudi aus Hüttenberg und Brian aus Irland. Ansonsten sind Pilger aus England, Belgien, Spanien und Japan zu Gast. Ein Japaner gibt mir den Tipp für eine App, mit der man sein Handy auffinden kann. Die App funktioniert, aber mein abtrünniges Mobiltelefon ist anscheinend ausgeschaltet und somit nicht erreichbar. Um 21:00 Uhr gibt es noch ein Abendgebet, danach ist Bettruhe angesagt.
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