10. Etappe: Ferreira - Arzúa (35,8 km, 8:00 Std)
Nach einem kleinen Frühstück geht es heute um 7:15 Uhr los. Heute morgen dominiert wieder der Nebel, aber es ist angenehm, bei diesen Bedingungen auf der Straße zu sein. Außerdem habe ich heute eine Mammutetappe bis Arzúa vor, es erwarten mich rund 35 km.
Und dann passiert es. Nach ungefähr drei Kilometern biege ich von der Straße ab auf einen Feldweg und übersehe anscheinend einen hervorstehenden Stein. Nur Bruchteile von Sekunden später erledigt die Schwerkraft den Rest und 1,80 m Körpergröße inklusive Rucksack und zwei Stöcken liegen flach auf dem Boden. Zunächst weiß ich gar nicht, wie mir geschieht. Ich rappel mich relativ schnell wieder auf und spüre nur einen brennenden Schmerz an der Innenseite meiner Unterlippe. Dort haben sich meine oberen Schneidezähne hineingebohrt und ich spüre den Geschmack von Blut, der sich meinem Mund breitmacht. Eine anschließende Überprüfung ergibt zum Glück keine weiteren großartigen Verletzungen, eine kleine Schramme an der linken Hand und ein aufgeschlagenes rechtes Knie. Ansonsten werde ich jetzt die nächsten Tage mit einer dicken Lippe herumlaufen, dazu schmerzen Kinn und Nase ein wenig. Da habe ich wohl noch mal richtig Glück gehabt.
Gegen 8:30 Uhr ist der Nebel dann verschwunden und die Sonne macht sich am blauen Himmel breit. Ich hoffe, dass die Temperatur noch ein wenig kühler bleibt, damit es auch weiterhin angenehm zum laufen ist. Hinter As Seixas geht es nun ein klein wenig den Berg hinauf über eine Passhöhe, aber dss kennen meine Beine ja. Der Camino führt mich momentan durch kühle Waldabschnitte, aber auch wieder über Zubringerstraßen zu abgelegenen Bergdörfern. Nachdem es hinter dem Pass wieder leicht abwärts geht, kann ich in der Ferne schon Melide erkennen. Vor mir sind auch eine ganze Reihe Pilger unterwegs, was in den letzten Tagen eigentlich eine Seltenheit war. Da bin ich auf Sichtweite fast immer alleine gelaufen.
Nach vierzehn Kilometern erreiche ich ein kleines Dörfchen, Vilamor, in dem die Kirche offen steht und in der ich von zwei Studenten einen Stempel erhalte. Nur zehn Minuten später erreiche endlich die Bar Carburo Parrilada, wo ich eine erste ausgiebige Pause einlege. Es ist zwar erst 10:15 Uhr, aber genau die richtige Zeit für ein kaltes San Miguel, alkoholfrei natürlich. In der Bar macht auch Dave aus Bew York eine Rast. Nach gut 20 Minuten mache ich mich wieder auf den Weg, es geht nun in Richtung Melide.
Dort angekommen, besorge ich mir schnell in einem Supermarkt etwas Trinkjoghurt und eine Cola. Wieder einmal erreiche ich um 12:00 Uhr speziellen Ort - heute ist es das Zusammentreffen des Camino Frances und des Camino Primitivo. Von Melide bekomme ich letztes der überhaupt nichts mit, so schnell bin ich da wieder raus.
Ich bin zwar erst ein paar wenige Kilometer auf dem Camino Frances, aber ich kann schon deutliche Unterschiede zum bisherigen Weg erkennen. Zum einen nimmt ab Melide der Kommerz zu, darüber hinaus fehlt mir jetzt die gewohnte Einsamkeit. Ich habe ständig Pilger um mich herum, mit großen und kleine Rucksäcken. Ich kann jetzt Thorsten verstehen, ab Lugo noch einmal auf den Camino del Norte zu gehen. Momentan weiß ich nicht, ob ich das so über 800 Kilometer haben möchte. So krass hätte ich das mir nicht vorgestellt.
Es geht nun in einer langen Pilgerschlange zunächst einmal ein langes Stück durch einen gut riechenden Eukalyptuswald und danach auf breiten Schotterwegen in Richtung Arzúa. An einer Erfrischungsstelle mitten im Wald treffe ich Marcel, der heute das gleiche Ziel wie ich habe.
An jeder Ecke habe ich jetzt die Möglichkeit, mir einen Stempel in das Credencial geben zu lassen. Das wird mir dann irgendwann aber auch zu viel und ich belasse es bei ganz besonderen Stempel. Ein solcher ist zum Beispiel der aus der Santiago-Kirche in Boente. Um 13:40 Uhr mache ich nach dreißig Kilometern eine zweite kleine Pause. An dem Rastplatz befindet sich auch ein kleiner Bach, in den ich meine Füße eintauche. Das tut richtig gut, vor allem bei Temperaturen um die 25 Grad. Während meiner Pause kam auch noch Francisco dazu, wir haben noch ein klein wenig gequatscht. Nach zwanzig Minuten geht es dann weiter auf die letzten fünf Kilometer.
Und dann passiert es. Nach ungefähr drei Kilometern biege ich von der Straße ab auf einen Feldweg und übersehe anscheinend einen hervorstehenden Stein. Nur Bruchteile von Sekunden später erledigt die Schwerkraft den Rest und 1,80 m Körpergröße inklusive Rucksack und zwei Stöcken liegen flach auf dem Boden. Zunächst weiß ich gar nicht, wie mir geschieht. Ich rappel mich relativ schnell wieder auf und spüre nur einen brennenden Schmerz an der Innenseite meiner Unterlippe. Dort haben sich meine oberen Schneidezähne hineingebohrt und ich spüre den Geschmack von Blut, der sich meinem Mund breitmacht. Eine anschließende Überprüfung ergibt zum Glück keine weiteren großartigen Verletzungen, eine kleine Schramme an der linken Hand und ein aufgeschlagenes rechtes Knie. Ansonsten werde ich jetzt die nächsten Tage mit einer dicken Lippe herumlaufen, dazu schmerzen Kinn und Nase ein wenig. Da habe ich wohl noch mal richtig Glück gehabt.
Gegen 8:30 Uhr ist der Nebel dann verschwunden und die Sonne macht sich am blauen Himmel breit. Ich hoffe, dass die Temperatur noch ein wenig kühler bleibt, damit es auch weiterhin angenehm zum laufen ist. Hinter As Seixas geht es nun ein klein wenig den Berg hinauf über eine Passhöhe, aber dss kennen meine Beine ja. Der Camino führt mich momentan durch kühle Waldabschnitte, aber auch wieder über Zubringerstraßen zu abgelegenen Bergdörfern. Nachdem es hinter dem Pass wieder leicht abwärts geht, kann ich in der Ferne schon Melide erkennen. Vor mir sind auch eine ganze Reihe Pilger unterwegs, was in den letzten Tagen eigentlich eine Seltenheit war. Da bin ich auf Sichtweite fast immer alleine gelaufen.
Nach vierzehn Kilometern erreiche ich ein kleines Dörfchen, Vilamor, in dem die Kirche offen steht und in der ich von zwei Studenten einen Stempel erhalte. Nur zehn Minuten später erreiche endlich die Bar Carburo Parrilada, wo ich eine erste ausgiebige Pause einlege. Es ist zwar erst 10:15 Uhr, aber genau die richtige Zeit für ein kaltes San Miguel, alkoholfrei natürlich. In der Bar macht auch Dave aus Bew York eine Rast. Nach gut 20 Minuten mache ich mich wieder auf den Weg, es geht nun in Richtung Melide.
Dort angekommen, besorge ich mir schnell in einem Supermarkt etwas Trinkjoghurt und eine Cola. Wieder einmal erreiche ich um 12:00 Uhr speziellen Ort - heute ist es das Zusammentreffen des Camino Frances und des Camino Primitivo. Von Melide bekomme ich letztes der überhaupt nichts mit, so schnell bin ich da wieder raus.
Ich bin zwar erst ein paar wenige Kilometer auf dem Camino Frances, aber ich kann schon deutliche Unterschiede zum bisherigen Weg erkennen. Zum einen nimmt ab Melide der Kommerz zu, darüber hinaus fehlt mir jetzt die gewohnte Einsamkeit. Ich habe ständig Pilger um mich herum, mit großen und kleine Rucksäcken. Ich kann jetzt Thorsten verstehen, ab Lugo noch einmal auf den Camino del Norte zu gehen. Momentan weiß ich nicht, ob ich das so über 800 Kilometer haben möchte. So krass hätte ich das mir nicht vorgestellt.
Es geht nun in einer langen Pilgerschlange zunächst einmal ein langes Stück durch einen gut riechenden Eukalyptuswald und danach auf breiten Schotterwegen in Richtung Arzúa. An einer Erfrischungsstelle mitten im Wald treffe ich Marcel, der heute das gleiche Ziel wie ich habe.
An jeder Ecke habe ich jetzt die Möglichkeit, mir einen Stempel in das Credencial geben zu lassen. Das wird mir dann irgendwann aber auch zu viel und ich belasse es bei ganz besonderen Stempel. Ein solcher ist zum Beispiel der aus der Santiago-Kirche in Boente. Um 13:40 Uhr mache ich nach dreißig Kilometern eine zweite kleine Pause. An dem Rastplatz befindet sich auch ein kleiner Bach, in den ich meine Füße eintauche. Das tut richtig gut, vor allem bei Temperaturen um die 25 Grad. Während meiner Pause kam auch noch Francisco dazu, wir haben noch ein klein wenig gequatscht. Nach zwanzig Minuten geht es dann weiter auf die letzten fünf Kilometer.
Es ist schon sehr interessant, was hier für unterschiedliche Leute unterwegs sind. Irgendwann hole ich Marcel ein und wir gehen die letzten drei Kilometer zusammen nach Arzúa, wo wir schließlich nach 35,8 Kilometern gegen 15:15 Uhr in der schönen Privatherberge Via Láctea eintreffen. Nach der großen Wäsche Ruhe ich mich noch etwas aus und gegen 20:00 Uhr gehen Marcel und ich in eine nahe gelegene Bar etwas essen. Wir entscheiden uns für Pasta und Fisch. Allmählich wird es mir unangenehm, dass ich nicht soviel verstehe und auch selbst kaum etwas sagen kann. Wir nutzen jetzt sogar ein Übersetzungsprogramm. Um kurz nach 21:00 Uhr liege ich im Bett und versuche, mich für morgen zu erholen.
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