Donnerstag, 11. Juli 2024

Ein klein wenig geschummelt

11.07.2024 Captieux - Roquefort (18,9 km)

Heute kürzen wir ab. Es war ursprünglich nicht geplant, in Captieux zu übernachten, sondern im acht Kilometer entfernten La Billon. Da die dortige Unterkunft inzwischen dauerhaft geschlossen ist, mussten wir uns ein Plan B überlegen. Da Alain mit dem Auto nach Roquefort fährt, haben wir uns ihm angeschlossen und sind wollten unterwegs abgesetzt werden. Anstatt wie zunächst angedacht mit einem Taxi zu fahren, hat er eine private Mitnahmemöglichkeit ausfindig gemacht, die deutlich günstiger ist. Wir fahren also mit Celine, die nach Mont-de-Marsan zur Arbeit fährt. Im Vorfeld habe ich die falsche Karte genutzt, sodass wir heute „nur“ vierzehn Kilometer laufen müssen. Das ist aber aufgrund der morgigen langen Etappe völlig in Ordnung für uns.


Nach fünfzehn Autokilometern lassen wir uns bereits an der Kreuzung zur D24 auf einer Parkbucht absetzen, wodurch die Etappe doch noch knapp neunzehn Kilometer lang sein wird. Wir bedanken uns für die günstige Mitnahme und verabschieden uns. Alain sehen wir in ein paar Stunden in Roquefort wieder. Zunächst wandern wir auf der wenig befahrenen D24 in Richtung Bourriot-Bergonce. Unterwegs tröpfelt es ein wenig, hört aber nach einer Weile schon wieder auf. Im Ort selbst finden wir eine geöffnete Bar vor und genehmigen uns nach rund vier Kilometern eine erste Pause mit einem Café au lait. Kurz darauf befinden wir uns wieder auf einer ehemaligen Bahntrasse. Es geht wieder einmal über acht Kilometer nur geradeaus, flankiert von schattenspendenden Bäumen. Unterwegs haben wir überwiegend manchmal tieferen sandigen Boden unter den Füßen.


Um die Mittagszeit fallen ein paar dicke Tropfen auf uns herab. Darauf hüllen wir unsere Rucksäcke mit den Regenschutz ein. Doch schon nach wenigen Schritten hört es schon wieder auf. Erneut etwas später beginnt es aber noch einmal feucht zu werden. Zeit, meinen Regenschirm herauszuholen. An der ersten Bank auf dem Bahndamm bei Kilometer vierzehn machen wir die nächste Pause. Jetzt ist es auch nicht mehr allzu weit, bis wir Roquefort erreichen. Leider ist das Örtchen mit seinen rund 2000 Einwohnern nicht das Roquefort, in dem der berühmte Schafskäse hergestellt wird. Schade eigentlich.


Gehen 13:30 Uhr treffen wir in Roquefort ein. Unmittelbar hinter dem zweiten Abzweig winkt uns in einer Bar sitzend Alain zu, der den gesamten Weg hierher mit Celine gefahren ist. Wir setzen uns zu ihm und erlauben uns zwei große Bier, um die Wartezeit bis zur Öffnung der Pilgerherberge abzuwarten. Nachdem das Bier verdampft ist, finden wir nur eine Straße weiter unsere heutige Unterkunft, die von der Jakobusgesellschaft des Departements Lande zur Verfügung gestellt wird. Dort werden wir vom Hopitaliero Patrice empfangen, aufgenommen und mit bis zu vier Stempeln versehen. Unser Programm: duschen, Wäsche mit der Maschine waschen und abwarten, was uns Patrice am Abend zu Essen serviert.


Vor dem Abendessen zeigt uns Patrice die örtliche Stierkampfarena sowie die Église Saint-Marie und die daneben befindliche Chapelle Josephe, die seit dem Jakobustag 1999 (25. Juli) dem Pilgerpatron geweiht ist. Nach dem leckeren Abendessen führt uns Patrice noch eine Runde durch den Ort mit wunderbaren Blicken auf die Rundbogenbrücke und die Kirche.






















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