Samstag, 13. Juli 2024

Die letzten werden die ersten sein

13.07.2024 Mont-de-Marsan - Saint-Sever (21,6 km)

Wir sind mal wieder die letzten, die eine Pilgerherberge verlassen. Kurz nach 6:00 Uhr wird es in unserem Schlafsaal unruhig, denn unsere polnischen Mitpilger machen sich für den Abmarsch bereit. Das ist aber für uns in Ordnung, da auch wir nicht zu spät das Haus verlassen wollen. Allerdings lassen wir uns deutlich mehr Zeit und als wir am Frühstückstisch sitzen, sind die zwei schon weg. Lediglich Claire leistet uns stumm Gesellschaft, bis auch sie aufbricht. Wir schließen um 7:45 Uhr die Tür hinter uns und laufen zunächst durch eine Fußgängerzone und dann raus aus der Stadt. Auf Höhe einer Ampel spricht uns ein Franzose aus seinem Auto durch das heruntergekurbelte Fenster an und erzählt uns, dass er schon zweimal in Santiago war.


Bald verlassen wir die Straße und durchlaufen ein längeres Waldstück, das zu den kühlen Temperaturen von circa 13 Grad zusätzlich Schatten bietet. Aber auch diese Passage endet bald und wir befinden uns wieder auf einer kaum befahrenen Straße. In  Benquet finden wir in der schönen Église Jean Baptiste sogar einen Pilgerstempel vor.  Im Ort selbst machen wir in einer Bar eine kurze Pause. Bereits wenige Schritte danach laufen wir an der zweiten, kleineren Kirche des Dorfes vorbei und treffen dort Claire, die uns wohl überholt hat, während wir in der Bar waren.


Wir sind wieder auf dem Weg und treffen einen Wanderer, der ebenfalls ein kurzes Gespräch beginnt und nach unserem Ziel fragt. Inzwischen haben wir auch wieder Claire überholt, von Jacek und Gregor gibt es lediglich in Gästebüchern in den Kirchen Spuren. Nach einer weiteren Pause erreichen wir eine Stelle, wo unser vorgegebener Weg anders verläuft. Wir halten uns allerdings an die Markierungen und werden irgendwann unsinnigerweise nach links in ein Feld gewiesen. Das möchten wir nicht und suchen uns eine Alternative, die dann aber auch über Privatgelände führt. Das überstehen wir unbeschadet und laufen auf einem Deich entlang des Flusses Adour, überqueren diesen und erklimmen einen steilen Aufstieg nach Saint-Sever. Dort erreichen wir um 12:50 Uhr die Tourist-Info und bekommen noch den Code für die Pilgerherberge, die in einem ehemaligen Jakobiner-Kloster untergebracht ist. Die Unterkunft ist geräumig und über zwei Stockwerke verteilt.  Übrigens: wir sind die ersten. Bett belegen, duschen, Waschmaschine anstellen. Erst viel später trifft Claire ein, noch viel später die beiden Polen. 


Jetzt gilt es, die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzuschauen. Dabei belassen wir es bei dem Jakobiner-Kloster und der früheren Benediktiner-Abtei mit der Klosterkirche. Zum Glück finden wir einen kleinen Laden, indem wir uns mit Oliven und Salami eindecken, denn ein kleiner Hunger macht sich bemerkbar. Ansonsten: ausruhen, faulenzen und am Abend etwas essen gehen. Außerdem gibt es im Klosterhof ein Konzert und um 23:00 Uhr ein Feuerwerk. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen, aber danke schön.


Nachtrag: Heute endete ein Running-Gag der letzten Tage. Jörg wollte von Beginn an seine 200 Euro-Scheine loswerden, was beim Abendessen tatsächlich gelang.
































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