Nach einer ruhigen Nacht werde ich durch das Summen meines Handys wach. Meine Frau Susanne schickt mir um 6:30 Uhr liebe Wünsche für den Tag. Da ich sowieso noch im frühmorgendlichen Trott des Dienstes bin, habe ich mit der Uhrzeit kein Problem und bereite mich ganz allmählich auf den Tag vor. Olli und ich haben 7:30 Uhr ausgemacht und wer fertig und abmarschbereit ist, meldet sich beim anderen. So machen wir uns gegen 8:00 Uhr auf dem Weg zum Busbahnhof. Dort treffen wir in der Schlange vor dem Ticketschalter noch einmal die beiden Saarländer, die in diesem Jahr auf dem Camino del Norte laufen wollen. Wir kaufen zwei Tickets nach Ferrol und warten auf den Bus mit der Nummer 2626, der pünktlich um 9:15 Uhr abfährt. Die Fahrt verläuft überwiegend über die Autobahn und dauert 1:20 Stunden. Vom Busbahnhof sind es noch ein paar Schritte bis zum Startpunkt des Camino zu absolvieren. Unterwegs kaufen wir Wasser und Obst ein. Am Hafen erhalten wir neben dem ersten Stempel auch noch hilfreiche Hinweise von zwei jungen Damen in der Tourist-Information und einen Cafe con leche später ist es um 11:00 Uhr soweit: wir starten unseren Camino. Inzwischen hat auch der seit dem Ausstieg aus dem Bus begonnene Nieselregen aufgehört. Es geht zunächst zur Iglesia de San Francisco, wo wir den gerade laufenden Gottesdienst nicht stören möchten. Direkt nebenan ist aber noch eine Kapelle geöffnet, die wir uns anschauen. Es bleibt auch noch Zeit für ein kurzes Gebet für einen guten Weg. Wir durchlaufen danach eine belebte Einkaufsstraße und an einem Marinearsenal vorbei. Einmal erwecken wir anscheinend den Eindruck, dass wir nicht mehr weiter wissen. Das nimmt sich ein älterer Herr zum Anlass, uns den rechten Weg zu weisen. Die Menschen sind zu uns sehr nett und entgegenkommend. Schließlich erreichen wir das Kirchlein Santa Maria de Caranza und einen kleinen Park. Ab hier verläuft der gut markierte Weg entlang der Küste mit Blick auf den Güterhafen. In einer Bar Genehmigungsantrag Cardio mit Serranoschinken und bekommen einen weiteren Stempel die Hälfte wäre nun geschafft etwas später passieren wir das Kloster und die Kirche San Martino. Wir unterqueren die Autobahn und wandern durch einen Eukalyptuswald, es riecht irgendwie nach Bonbon. Jetzt lässt sich auch die Sonne ein wenig durch die dichte graue Wolkendecke blicken Zu guter Letzt erreichen wir Xubia. Dort werden wir durch Hinweisschilder auf eine provisorische Strecke gelenkt und laufen an der Hauptstraße durch den Ort. An der Kirche verliere ich die Nerven und biegen nach rechts ab - nach Studium meiner digitalen Karte. Diese Entscheidung war goldrichtig, denn wir stoßen auf eine Fußgängerbrücke, hinter der sich unmittelbar die öffentliche Herberge befindet. Es ist jetzt 15 Uhr und der Vorraum der Herberge ist mit einer Jugendgruppe belegt, die wild durcheinander auf Spanisch diskutiert. Auf meine Anfrage in Englisch, ob die Rezeption offen sei, ernte ich nur erstaunte Blicke. Anscheinend spricht keiner der jungen Leute Englisch oder sie wollen es einfach nicht. Naja, dann eben nicht. Olli belegt im Schlafsaal die anscheinend letzten zwei freien Betten für uns, auf denen wir unsere Habe ausbreiten. Danach ist Körper- und Materialpflege angesagt, dazu werden die Betten noch für die Nacht mit einem Einmalüberzug präpariert. Dann heißt es warten, bis die Rezeption von 20:00 Uhr bis 20:30 Uhr alle Übernachtungsgäste zur Registrierung erwartet. Irgendwann stellt sich bei uns ein Hungergefühl ein und es zieht uns in die Pension Maragoto, wo ein Pilgermenü für 9 € angeboten wird. Wir müssen allerdings noch ein halbe Stunde warten, denn die Küche öffnet erst um 19:00 Uhr. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit einen Estrella. Dann gibt es eine Gemüsesuppe, Schweinebraten mit Pommes und ein Eis. Dazu bekommen wir eine ganze Flasche Vino Tinto gereicht. Nach dem Essen schaffen wir es gerade noch so, uns registrieren zu lassen. Von den 24 belegten Betten sind wir die einzigen Nichtspanier. Die Jugendlichen wollen gleich noch kochen, und es idt schon 21:00 Uhr. Wir sind gespannt, ob wir bald Ruhe finden.
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