Ich werde von Susanne zum Bahnhof gebracht, wo ich feststellen muss, dass auch der frühere Zug zwanzig Minuten Verspätung hat. In Mainz muss ich umsteigen, habe dort aber innerhalb weniger Minuten zwei Möglichkeiten, den Frankfurter Flughafen zu erreichen. Ein kurzer außerplanmäßiger Stopp in Gau-Algesheim kommt noch dazwischen, sodass ich den RegionalExpress und die S-Bahn schon mal nicht erreichen werde. Um 17:10 Uhr fährt ein weiterer RegionalExpress, den ich letztendlich nur aufgrund seiner acht Minuten Verspätung erwische. Auf dem Bahnsteig treffe ich sogar noch einen Bekannten. Übrigens fährt mein ursprünglicher ICE ab Koblenz erst zur eigentlich geplanten Ankunftszeit in Frankfurt los. Na ja, gegen 17:45 Uhr treffe ich dann endlich am Flughafen ein. Dort läuft mir noch ein Pärchen aus meiner Schulzeit in Bad Ems über den Weg. Das passiert mir immer wieder, dass ich irgendwo unvermutet Leute treffe.
Ich beginne mit dem Einpacken meines Rucksackes. Dafür habe ich eine Rolle Frischhaltefolie mitgenommen, die sich zunächst sehr störrisch anstellt. Es dauert aber nicht lange, dann verschwindet mein Gepäck unter der Folie. Gerade als ich fertig werde, kommt Jörg um die Ecke und wir geben direkt unsere Rucksäcke ab. Die Sicherheitskontrolle ist auch schnell durchlaufen, sodass wir es uns am Gate A56 bis zum Boarding gemütlich machen können. Um 21:30 Uhr heben wir in Frankfurt von der Startbahn West ab und ich nutze die Flugzeit für ein wenig Augenpflege.
Kurz vor der Landung erklärt uns der Kapitän, dass in Porto Nebel aufgezogen sei und außerdem die Signalleuchten nicht betriebsfähig seien. Deshalb fliegen wir jetzt nach Madrid und sollen dort die Nacht in einem Hotel verbringen. Gegen 00:20 Uhr landen wird in der Hauptstadt Spaniens. Ich informiere schon einmal unseren Taxifahrer, der sich bei mir per WhatsApp gemeldet hat. Auch unserem Hotel gebe ich Bescheid, dass wir nicht kommen werden. Unser Gepäck ist rasch da, auch die Umbuchung auf einen Iberia-Flug um 11:45 Uhr am Samstagvormittag ist in der Lufthansa-App erfolgt. Es fehlt aber einfach jemand, der uns in irgendeiner Form informiert, ob wir jetzt ein Hotelzimmer bekommen und wie wir dorthin kommen. Irgendwie fühlen wir uns wie Tom Hanks in seiner Rolle als Viktor Naviorski in Terminal.
Nachdem um 3:00 Uhr immer noch nichts passiert ist, entschließen wir uns, mit dem Bus zum Terminal 4 zu fahren. Von dort geht unser Flug nach Porto. Den Check-In erledigen wir an einer Maschine und stellen uns in die Warteschlange zur Gepäckabgabe. Es ist inzwischen 4:00 Uhr. Für den restlichen Tag haben wir einen Plan B aus der Tasche gezaubert. Wir haben uns ein Taxi bestellt, das uns vom Flughafen bis zur ersten Unterkunft in Labruge bringt. Dort können wir versuchen, das Schlafdefizit dieser Nacht ein wenig auszugleichen und dann am Sonntag fit loszulaufen.