Heute Nacht ging es richtig zur Sache. Bis 3 Uhr wurde in unserer Straße gefeiert. Das war anscheinend selbst einen Einwohner zuviel, der anscheinend dafür gesorgt hat, dass endlich Ruhe einkehrte. Der Tag ist ziemlich durchgeplant. Um 7 Uhr stehen wir auf und machen uns fertig. Frühstück gibt es um 8 Uhr, danach packen wir alles zusammen und machen noch einmal die Beine lang. Gegen 9:20 Uhr verlassen wir das Hotel und gehen mit geschulterten Rucksäcken zur nahe gelegenen Bushaltestelle. Wir bekommen sogar schon einen Bus früher als geplant. Das Busticket kostet nur 1 Euro, die Fahrt dauert eine gute halbe Stunde. Das nenne ich attraktiv. Im Bus werden wir von einer jungen Frau angesprochen, die aus Berlin stammt. Sie ist den Camino Portugues da Costa gelaufen, es war ihr erster Jakobsweg. Durch die Unterhaltung merken wir gar nicht wie die Zeit rumgeht.
Am Flughafen sind wir natürlich jetzt viel zu früh. Auf meine Nachfrage dauert es bis zum Check-In noch eine ganze Stunde. Am Schalter werden wir auch zum ersten Mal nach einem Impfnachweis gefragt. Die Wartezeit bis zum Boarding vergeht eigentlich recht kurzweilig. Gegen 14 Uhr hebt die A320-200 in Richtung Madrid ab und landet dort nach einer Stunde Flugzeit. In Madrid haben wir jetzt noch eine weitere Stunde bis zum Boarding unseres Weiterfluges nach Frankfurt. Dazu müssen wir allerdings noch zum Terminal 4S. Gemäß der Anzeige auf den Hinweistafeln dauert der Weg dorthin vierzehn Minuten inklusive einer U-Bahn-Fahrt. Leider gibt es in der Nähe des Gates keine Möglichkeit, etwas Essbares zu kaufen. Wir können lediglich auf das Angebot eines Automaten zurückgreifen - aber besser als gar nichts zwischen die Zähne zu bekommen. Das Boarding beginnt pünktlich, es wird aber wohl noch auf Passagiere von anderen Flügen gewartet, sodass der Abflug sich mit 16:50 Uhr ein wenig verzögert. Erstmals sitzen wir übrigens in einer Bombardier CRJ700, die nicht ganz ausgebucht ist.
Nach der Landung in Frankfurt im 18:55 Uhr stellt sich dort für uns eine weitere Herausforderung. Durch den erneuten Streik der Lokführergewerkschaft fällt der von uns vorgesehene Zug nach Montabaur aus. Wir hoffen, mit dem gleichen Ticket mit einem anderen Zug nach Koblenz fahren zu können. Das ist auch tatsächlich möglich. Im Reisezentrum bekommen wir eine neue Verbindung mit Umstieg in Ingelheim und einen entsprechenden Vermerk auf das Ticket. Um halb elf Uhr sind wir wieder zu Hause angekommen. Ein langer Tag geht zu Ende.
Fazit zum diesjährigen Camino Portugues:
+ es war toll, einmal mit Susanne unterwegs zu sein und ihr einmalive zu zeigen, wovon ich sonst nur erzählt habe
+ ich würde mich freuen, wenn wir das noch einmal wiederholen könnten, dann würden wir allerdings für sie den Gepäcktransport in Anspruch nehmen
+ COVID hat den Camino verändert, sowohl auf dem Weg als auch in Santiago; hier sind insbesondere die veränderten Formen der Pilgergottesdienste und zu nennen
+ sehr viele Spanier unterwegs (es waren ja noch Ferien), aber ganz wenig Internationalität
+ einige mir bekannte Bars sind nicht oder nicht mehr geöffnet und auch in den Markthallen hatten viele Händler geschlossen