Endlich ist der Tag gekommen, an dem Olli und ich uns auf den Camino Ingles begeben wollen. Da der Bus zum Flughafen Hahn zu knapp ankommt, fährt uns mein Sohn Christian mit dem Auto hin. Wir sind rasch dort und checken sofort unsere Rucksäcke ein, die wir vorher gut verpackt haben. Nach einer kurzen Wartezeit auf der Besucherterrasse begeben wir uns zur Sicherheitsschleuse und anschließend zum Gate 5. Bald werden wir aufgefordert, doch zum Gate 2 zu gehen. Dort angekommen, erreicht uns über Lautsprecher die Hiobsbotschaft: der Flieger nach Santiago wird erst mit zweistündiger Verspätung starten. Sofort gehen mir unzählige Gedanken durch den Kopf. Vor allem aber: die Rezeption der Albergue Seminario Menor schließt um 23 Uhr. Schnell eine Mail hingeschickt und gefragt, ob es auch später werden könnte - bis zum Abflug wird es keine Antwort geben. Der Flug verläuft ruhig und nach zwei Stunden und zehn Minuten landen wir am dunklen Santiago. Immer noch keine Antwort auf meine Mail. Wir hatten bereits auf dem Hahn mit einem Ehepaar aus Saarbrücken ausgemacht, zusammen mit dem Taxi ins Zentrum zu fahren. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn nach rund 15 Minuten steigen wir direkt vor der Hospederia San Martin aus und verabschieden uns mit einem ersten Buen Camino von den beiden. Dann marschieren wir zu unserer Unterkunft. Aus dem Tunnel, der zur Praza Obradoiro führt, erklingt auf einer Harmonika gespielt, das Halleluja von Leonard Cohen. Gänsehaut Nummer 1! Wir gehen nun entgegen der Richtung des Camino Frances und passieren den Platz, wo es bereits im vergangenen Jahr Konzert gab. Heute stehen drei Frauen auf der Bühne und musizieren nur mit Stimme und Tambourin - Gänsehaut Nummer 2! Nur zehn Minuten später huschen wir durch das Tor der Herberge. Es ist kurz vor Mitternacht und in der Rezeption brennt Licht. Wir können doch noch einchecken - Glück gehabt. Unsere Einzelzimmer - wahrscheinlich früher einmal Mönchszellen - befinden sich im dritten Stock und sind klein, aber völlig ausreichend. Im Keller besorgen wir uns noch Getränke und dann geht es ins Bett.
Hier könnt ihr mich auf meinen Caminos in Portugal, Spanien und Frankreich begleiten. Dieser Blog soll kein literarisches Meisterwerk sein, sondern nur eine Art Tagebuch. Da die Texte fast immer am selben Tag eingestellt werden, enthalten sie wahrscheinlich Fehler, sorry dafür. Mehr gibt es auf meiner Website: www.unterwegs-nach-santiago.eu
Donnerstag, 30. Juni 2016
Gleich geht es los - Santiago wartet auf uns
Der Rucksack ist gepackt: insgesamt sind es 9,1 Kilogramm geworden. In ungefähr einer Stunde fährt mein Sohn Christian Olli und mich zum Flughafen Hahn und um 18:55 Uhr Uhr werden wir dann mit dem Flugzeug nach Santiago de Compostela fliegen. Wir werden heute abend erst um 22:30 Uhr in Santiago ankommen und fahren dann mit dem Bus in die Stadt. Dann haben wir noch einen kurzen Fußmarsch bis zu unserer Unterkunft, der Albergue Seminario Menor, vor uns. Morgen werden wir dann mit dem Bus nach Ferrol fahren, wo wir gegen 10:00 Uhr eintreffen werden. Dort beginnen wir direkt mit der erste Etappe.
Samstag, 25. Juni 2016
Alle Reisedokumente sind komplett
Nun sind es nur noch fünf Tage bis zum Abflug. Nachdem ich bereits vor einigen Tagen die Flüge einchecken konnte und damit die Bordkarten erhielt, trafen jetzt auch unsere Pilgerausweise ein. Diese hat mir mein Pilgerfreund Stefan Michaelis von seiner Pilgerwanderung auf dem Camino Inglés aus Santiago mitgebracht. Das neue Design der Pilgerausweise ist wirkich sehr edel gestaltet.
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